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Iris wird "Staude des Jahres 2016"

Der Bund deutscher Staudengärtner (BdS) hat die Gattung Iris zur "Staude des Jahres 2016" gekürt. Das gab der Verband am Donnerstag, 27. August 2015, bekannt.

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Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU
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Mit der "Staude des Jahres" hebt der BdS jedes Jahr eine Pflanzengattung hervor, um auf die Vielfalt der Stauden aufmerksam zu machen. Ihre Wahl begründen die Staudengärtmner auch mit der Farbenvielfalt, die die Blüten dieser Gattung hervorbringt. „Nicht umsonst wurde die Iris nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt“, sagt Aglaja von Rumohr, langjährige Leiterin der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin.
Neben den zahlreichen Arten und Sorten mit fleischigen Rhizomen, die besonders für trockene Standorte und Beete geeignet sind, gibt es mit Iris sibirica, I. pseudacorus und I. laevigata auch Arten, die eher den wechselfeuchten Bereich und das Ufer bevorzugen. Außerdem sind I. reticulata und I. histroides wertvolle Geophyten, die mithilfe einer Zwiebel den Winter überdauern.


Bart-Iris: Königliche Erscheinungen
Mehr als 200 Iris-Arten regen Züchter weltweit immer wieder zu neuen Sorten-Kreationen an. In der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin geben sich einige der schönsten Iris-Züchtungen ein Stelldichein. „Spezialisiert haben wir uns auf die wohl eindrucksvollste Gruppe: die vorwiegend im Mai/Juni blühende Bart-Iris. Die hohen und mittelhohen Sorten – die sogenannten Barbata-elatior- und Barbata-Media-Iris – werden 60 bis 110 cm hoch und kommen in Gruppen gepflanzt am besten zur Geltung“, erklärt Aglaja von Rumohr. Auffällige Züchtungen passen besonders gut in Prachtstaudenrabatten, etwa die dreifarbige Barbata-Elatior-Iris ‘Ruban Bleu’. Wie viele Iris punktet die 85 cm hohe Sorte zudem mit wundervollem Duft. Eine angenehme Überraschung versprechen sogenannte Rebloomer wie die zartgelbe Barbata-Elatior-Iris ‘Total Recall’. „Rebloomer blühen und duften im Herbst ein zweites Mal – selbst ohne Rückschnitt. In spezialisierten Gärtnereien sind mittlerweile zahlreiche Sorten in den unterschiedlichsten Farben erhältlich.

Wildarten: Einfach bezaubernd
Die schlichteren, aber nicht weniger eleganten Blüten von Wildarten wie Steppen-Schwertlilie (Iris spuria) und Bleicher Schwertlilie (Iris pallida) eignen sich sehr gut für naturnahe Pflanzungen. Aglaja von Rumohr empfiehlt für die Gestaltung Pflanzpartner mit grauem Laub, zum Beispiel Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) und Lavendel (Lavandula). Sie passen sehr gut zum Grüngrau der Irisblätter und bevorzugen wie die meisten gängigen Iris-Arten einen vollsonnigen, eher trockenen Platz im Garten. Vor allem Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da sonst die Rhizome – die dicken Speicherorgane – faulen können (weitere Tipps siehe Infokasten). „Platziert werden Iris am besten nicht ganz vorne im Beet, sondern in der zweiten oder dritten Reihe“ rät die Iris-Expertin. „Ihre schwertförmigen grau-grünen Blätter büßen nach der Blütezeit nämlich an Attraktivität ein. Dann ist es an den Begleitpflanzen, von ihnen abzulenken. Außerdem sind insbesondere Iris spuria mit ihren straff aufrecht stehenden Blättern wunderbare Strukturbildner für den Beethintergrund.“

Wiesen- und Sumpf-Iris: Galionsfiguren am Teichrand
Iris sibirica, wie der lateinische Name der Wiesen-Iris lautet, ist die Spezialistin für feuchten Untergrund. Die zierlichen blauen oder violetten Blüten, die charakteristisch für diese Iris-Art sind, sehen in Tuffs gepflanzt am schönsten aus und passen perfekt zu den leuchtend gelben Blüten der Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus). Am Teichrand fühlen sich die beiden um die 80 cm hohen Arten besonders wohl, wobei Iris pseudacorus Staunässe verträgt, Iris sibirica hingegen nicht. Wiesen-Schwertlilien gedeihen aber auch in normaler Gartenerde an einem sonnigen oder halbschattigen Platz und eignen sich sehr gut für kleine Gärten. Einen Hinweis wert sind die dekorativen Samenkapseln der Wiesen-Iris. Wer Spaß am Experimentieren hat, kann alte Blütenstände daher ruhig einmal stehen lassen und sich im Winter über den hübschen Blickfang freuen

Zwerg-Iris: Zum Niederknien
„Die verschiedenen Miniaturformen der Iris sind noch viel zu wenig bekannt, aber von ganz besonderem Liebreiz“, verrät Aglaja von Rumohr. Kleine Netzblatt-Iris (Iris reticulata), Iris histrioides und Amerikanische Zwerg-Iris (Iris lacustris) beispielsweise zählen zu den Arten, die Zwiebeln anstelle von Rhizomen ausbilden und bereits im Februar/März erblühen. Sie werden im zeitigen Frühjahr als Topfpflanzen angeboten und können nach der Blüte in den Garten gepflanzt werden. Diese kleinen aber feinen Iris-Vertreterinnen verzichten auf Rüschen und extragroße Blüten, verfügen jedoch über eine schöne Blütenzeichnung und jene Leuchtkraft, nach der man sich nach einem grauen Winter sehnt. Genau wie die koketten, im April/Mai blühenden Niedrigen Bart-Iris (Barbata-Nana-Gruppe) adeln sie jeden Steingarten und verleihen Pflanzgefäßen einen Hauch von Göttlichkeit.

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