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Auftakt mit Kamelien-Raritäten

In Kooperation mit der Mitteldeutschen Kameliengesellschaft e.V. und dem Botanischen Garten Berlin-Dahlem präsentiert der BUGA Zweckverband im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses in Brandenburg an der Havel vom 20. bis 22. März 2015 (täglich von 10-17 Uhr) eine  Kamelienschau. Aus 200 Arten und 30.000 Sorten weltweit hat man besonders attraktive Solitäre ausgewählt.

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Hilke Steinecke
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Mit großen Schaupflanzen in Töpfen und Raritäten in Steckmoos und Glas wird die Vielfalt der Kamelia Hybriden und Japonica- Sorten bis zu den Wildkamelien präsentiert. Unter den Gezeigten finden sich einfache, halbgefüllte, anemonen- und päonienförmige, Rosetten bildende Blüten genauso, wie vollständig Gefüllte oder solche, deren Petalen mit Streifen, Flecken oder andersfarbigen Rändern auftreten. Dabei bieten die Blüten in ihrer Mitte stark ausgeformte Staubgefäße oder in einer perfekten Blütenblatthülle verborgene. Die Größe der Blüten variiert von sehr klein (2 cm), - meist bei den Wildformen - bis zu sehr groß (15 cm) bei den Hybridsorten.

Prächtige Farben, betörende Düfte
Einige Exemplare wie die Hybride „Koto No Kaori“ verströmen einen leichten, angenehm süßlichen Duft. Die Farbskala der Kamelien reicht von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu dunkelroten Tönen, die sich je nach Blattfülle intensivieren. Die Üppigkeit der Schau wird durch große Azaleen noch erhöht, die auch in der Gartengestaltung gut zu Kamelien gepflanzt werden können, da ja beide Moorbeetpflanzen sind, die sauren Boden mögen. Neben der floralen Präsentation werden die Besucher zudem medial über die Herkunft, Kultivierung sowie Pflege von Kamelien informiert – mit Film, Flyer und einem gerade neu erschienenen Buch der Mitteldeutschen Kameliengesellschaft.

Zu den Zulieferern dieser vorgezogenen Hallenschau gehört auch der Gartenbaubetrieb Ernst Risse aus Coswig bei Dresden. Die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft interviewte die Geschäftsführerin dieses Kamelien-Fachbetriebes, Hiltrud Hellenberg, zu besonders beliebten, winterharten und neuen Sorten.

Die erste Frage, die auch Fachleute interessiert, ist die Winterhärte neuer Sorten. Hiltrud Hellenberg weist dazu auf das Herkommen der Pflanzen hin: Ursprünglich kommen sie aus den Nebelwäldern Japans und China, wo es feucht ist und eine Temperatur um 0°Celsius herrscht. Es kann dort schneereiche Winter geben, aber keinen lang anhaltenden Frost. Mit den in Deutschland angebotenen Sorten wie der roten, gefüllten 'Waltraut' (mit Winterschutz bis – 20°C) oder 'Jury’s Yellow', einer Camellia x williamsii, mit anemonenförmigen weißen Blüten und cremegelber Mitte, ist unter Winterschutz auch ein Temperaturabfall bis auf –15° C möglich. Wichtig ist, dass der Wurzelballen nicht durchfriert und der Frost nicht länger als eine Woche anhält. Alternativ empfiehlt sie 'Adolphe Audusson' (rotblühend) oder 'Chandleri elegans' mit rot-weißen Spots. In geschützten Gruppenpflanzungen mit Rhododendron und Azaleen sind diese Kamelien auch eine toller Hingucker im städtischen Grün. Mehr Beachtung könnten die Züchtungen finden, die schon im Herbst blühen und duften. Dazu zählen die 'New Dawn' und die Camellia sasanqua 'Hina Yuki'. Im Herbst halten deren Blüten auch länger möglichen Rauhreif aus. Unter den kleinblütigeren Wildformen der Kamelien hebt sie vor allem die 'Tamano Ura' hervor, die allerdings nur bis -10° C winterhart ist.

Reisetipps für Kamelien-Interessierte
Hiltrud Hellenberg, die selbst 160 Sorten in ihrem Betrieb in Coswig anbietet, hat einige Kameliengärten in Europa besucht und empfiehlt sehr den Besuch und den Austausch mit botanischen Gärten und den Sammlungen, die sich in Sachsen, zum Beispiel im Landschloss Zuschendorf, dem „Kamelienschloss“ befinden. Hier wurde bereits 1792 über die erste blühende Kamelie berichtet. Auch der Botanische Garten in Köln und die Wilhelmina in Stuttgart verfügen über beachtliche Kameliensammlungen. Pracht entfalten Sie aber besonders am Lago Maggiore – in der Villa Taranto, der Gärtnerei Eisenhut bei Ascona und dem Stadtpark in Locarno, dem „Parco delle Camelie“. Er wurde anlässlich des Kongresses «International Camellia Society» im März 2005 eingeweiht und zählt inzwischen über 850 Kamelienvarietäten, darunter etwa vierzig Arten und zehn duftende Hybriden. Aktuell aber bietet die Stadt Brandenburg an der Havel einen attraktiven Schnupperkurs mit den Schönen, mit denen sich immer wieder auch Gärtnereien beschäftigen sollten.



 

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