Neue Bücher im November '09
Die Bewertung der vorgestellten Titel erfolgt nach dem 5-Sterne-Prinzip. Den ausführlichen Bewertungsschlüssel finden Sie » hier
- Veröffentlicht am
Der moderne Staudengarten
Von Ursula Barth. 144 S., 200 Farbabb., 25 Pflanzpläne, Pp + SU, 29,95 €. Deutsche Verlags-Anstalt, München, 2009. ISBN 978-3-421-03707-7
Beim ersten Durchblättern des Buches fällt das ansprechend klare Layout auf. Die Einzelthemen – Farbe/Grün und Struktur, Minimalismus/Die neue Üppigkeit – sind durch Farben kenntlich gemacht, die bis in die Abbildungen und Bildunterschriften reichen. Die Verheißung „25 übertragbare Pflanzpläne“ im Klappentext erfüllt sich im Buch glücklicherweise nicht. Das hieße standörtliche Besonderheiten ebenso wie individuelle Lösungen zu ignorieren. Die „Pflanzpläne“ der Kapitelüberschriften meinen vielmehr „Pflanzbilder“, und das sind wiederum fotografische Ausschnitte aus vorbildhaften Pflanzungen, die zusammen mit Pflanzenvorschlägen umsetzbare Anregungen vermitteln. Die Bildbeispiele wirken nicht nur technisch und ästhetisch gelungen, sie vermitteln fast ausnahmslos auch die jeweils beabsichtigte Information. Die Autorin leistet einen wichtigen Beitrag zu der immer noch nicht verbreiteten Erkenntnis, dass Stauden mehr zu bieten haben als Blütenschmuck, und verweist auf Blattfärbungen, Wuchs- und Blattformen. Ihre wohl etwas simple Unterscheidung von Texturen (als „Blattform und -fläche“) und Strukturen (als „Wuchsform“) mag nicht befriedigen, schmälert indes den Wert des Buches kaum. Schließlich ist es kein Lehrbuch und jeder Beruf hat seine Geheimnisse. Die Gegenüberstellung von „Stauden und Gräsern“ (die, wie im Text angemerkt, überwiegend auch Stauden sind) wird nur den Pflanzenkenner irritieren. Es ist der Autorin gelungen, die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten mit Stauden allgemeinverständlich darzustellen, Lust auf Stauden zu machen und damit einen breiten Leserkreis anzusprechen. Klar strukturiert, anschaulich und informativ, kann das Buch auch dem Gartenplaner bei der Beratung potenzieller Auftraggeber gute Dienste leisten.
Prof. Dr. Wolfgang Borchardt
Text:
Illustration:
Ausstattung:
Empfehlung: A, H, (F)
Der winterliche Garten
Von Jane Sterndale-Bennett. 232 S., 534 Fotos, Klappenbroschur, 22,90 €. Delius Klasing Verlag „Edition Delius“, Bielefeld, 2008. ISBN 978-3-7688- 2502-3
Jane Sterndale-Bennett erläutert in ihrem Buch eine Vielzahl an winterattraktiven Gehölzen und Stauden. Sie bezaubern durch ihre Blüten, ihren Wuchs, ihren Duft, ihren Blattschmuck oder die unterschiedlichsten Texturen in Laub oder Rinde. Somit wird man mit einer Fülle an Pflanzen konfrontiert, die sonst eher ein bescheidenes Dasein führen. Vor allem in der Kombination im Garten, der eben das ganze Jahr zu einem genauen Hinschauen führen soll, sind diese Pflanzen wichtig und schaffen auch zauberhafte Winterbilder. Gerade in der sonst „toten“ Gartenzeit kommt es auf die Details an. Dazu werden sowohl von der Pflege her als auch von der Verwendung der Pflanzen wertvolle Hinweise und Anregungen gegeben. Man bekommt richtig Lust, es selbst zu probieren. Allerdings lässt sich die Pflanzenauswahl nicht eins zu eins im kontinentalen Klima realisieren, da doch viele Gewächse, die für das mildere, maritime, englische Klima geeignet sind, mit unseren Wintern aber in Schwierigkeiten geraten und auch nicht leicht zu beziehen sind.
Elisabeth Schmid
Text:
Illustration:
Ausstattung:
Empfehlung: H, F
Gärtnern im Rhythmus des Mondes. Säen, Pflanzen, Ernten.
Von Fiona Hopes. 349 S., 174 Farbf., 63 farb. Ill., Pp, 24,90 €. Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2008. ISBN 978- 3-7688-2590-0
Schon wieder ein Buch zu einem überflüssigen, ja zunehmend ärgerlich stimmenden Thema. Im Hauptteil scheint es eine gartenbuchtypische Darstellung von etwa 140 Kulturpflanzenarten und -sorten – Gehölze, Stauden, Gemüse, Kräuter – mit ganzseitigem Foto und beschreibendem Text zu sein. Das eigentliche Anliegen der Autorin verbirgt sich jedoch in einer Randspalte und in einer Dachzeile, jeweils gespickt mit kindlich anmutenden Symbolen. Hier ordnet die Autorin die Pflanzen wie in der mittelalterlichen Astrologie den vier Elementen und bestimmten Planeten zu und rät zu Gartenarbeiten nach dem Diktat der astrologischen Tierkreiszeichen. Dies alles braucht man nicht zu beachten. Das ist purer Aberglaube. Aber was verbirgt sich unter der Rubrik „Pflanzengesellschaften“ mit Empfehlungen für „Begleitpflanzen“ und „Unverträgliche Pflanzen“? Es sieht nach einer Mixtur aus Pflanzensoziologie, Standortkunde und gärtnerischer Mischkultur aus. Aber wie relevant ist der Hinweis, dass Laucharten unverträglich mit der Robinie sind? Oder warum soll einzig und allein die Sumpf-Dotterblume sich nicht mit dem Gemeinen Efeu vertragen? Es gibt im ganzen Buch keinen Hinweis darauf, wie die Autorin zu solchen Angaben kommt.
Brunhilde Bross-Burkhardt
Text:
Illustration:
Ausstattung:
Empfehlung: –
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.