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Editorial

Vom Wert des Bewertens

Am Ende eines Jahres ist es Tradition, für das nächste alle möglichen Pflanzen, Tiere, Dinge, Menschen zu verkünden. Einige stellen wir auch in der „Gartenpraxis“ vor, darunter das Japanwaldgras, das vom Bund deutscher Staudengärtner zur „Staude des Jahre 2022“ gewählt wurde. Die ersten Unkenrufe (sorry, Unke, Tier des Jahres 1998), eine „ökologisch wertlose“ Pflanze auszuwählen, ließen nicht lange auf sich warten. Was für eine Anmaßung! Nur weil eine Pflanze nicht von 294 Insektenarten gefressen oder bewohnt wird, ist sie nicht wertlos.
Veröffentlicht am
Kristijan Matic
Für den Wert einer Pflanze im Garten (!) sind viel mehr Eigenschaften ausschlaggebend: Vielseitigkeit bei der Verwendung, besondere Wirkung bei der Gestaltung, eine breite Standortamplitude und geringe Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Hakonechloa hat all das. Was will man mehr? Wie wichtig eine Beurteilung des Gartenwerts von Pflanzen ist, zeigen auch die Ergebnisse der Phlox-Sichtung. Viele der Sorten unterscheiden sich kaum und nur wenige wurden als „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“ bewertet. Um wertvoll zu bleiben, müssen auch Bewertungen regelmäßig auf den Prüfstand. Genau das hat der Arbeitskreis des BdB mit der ADR-Prüfung für Rosen getan. Das Schöne bei der Pflanzenverwendung ist jedoch, dass man sich von Bewertungen,...
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