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Frank Schroeder

Ordnung muss sein

Ordnung und Sauberkeit scheinen bei der deutschsprachigen Bevölkerung als genetische Disposition vorzukommen, eine Art Virus, das seit Preußischen, Habsburger oder eidgenössischen Zeiten von Müttern und Vätern auf deren Kinder übertragen wird.
Veröffentlicht am
Eugen Ulmer Verlag
Der zunächst unordentliche Wirt (Säugling), erhält im Laufe seiner Entwicklung eine Infektion, hier Ordnungssinn genannt. Die Überträger (Erziehungsberechtigte) erreichen nach einer Inkubationszeit von etwa zehn bis zwölf Jahren (meist) ein Abbild ihrer selbst. Der so infizierte männliche Wirt mag gerne PS-Boliden, 60-Zoll-Flachbildschirme, Baumärkte und bestenfalls englischen Rasen. Der infizierte weibliche Wirt liebt Küchen mit Insel, begehbare Kleiderschränke und Pflanzen, die idealerweise immer gleich aussehen. Das Thema des Gartens ist für diese zwangskonditionierte Gesellschaftsschicht ein wirkliches Problem, sieht doch der Garten nur kurzzeitig so ordentlich aus wie es die Hochglanzmagazine zeigen. Irgendwann kommt es auch bei...
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