Vor- und Nachteile von Mineralmulch
Der Trend von Gartengestaltern und auch immer mehr Privatgärtnern geht dahin, bei Neuanlagen von Staudenbeeten Mineralmulch einzusetzen. Welche Vorteile bringt es, eine mehr oder weniger starke Schicht Kies, Splitt oder Sand aufzutragen und welche Nachteile treten auf? Hier gilt es abzuwägen.
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Pflegerische Vorteile
Als Vorteile des Mineralmulchs werden meist vor allem die reduzierte Verdunstung aufgeführt, durch die Unterbrechung der Kapillarwirkung an der Oberfläche, sowie schwächerer Unkrautaufwuchs. Die Samen der Unkräuter im Boden werden durch die Extra-Mulchschicht zugedeckt und keimen nicht. Aufkommendes Unkraut durch Einflug von Samen lässt sich im Mineralmulch wiederum leicht entfernen. Dieser Effekt nutzt natürlich nur bei „sauberen“ Böden etwas, in dem nicht Wurzelunkräuter wie Giersch oder Zaunwinde von unten durchwachsen.
Organischer Mulch beinhaltet dagegen eher unerwünschtes Pflanzenmaterial und sorgt durch Zersetzung für Nährstoffmangel im Boden. Außerdem setzt es sich schneller, sodass die Mulchauflage schneller schwindet.
Ästhetischer Vorteil
Mineralmulch hat auch optische Vorteile. Je nach Deckungsgrad der Fläche können mit dem passenden Material noch nicht begrünte oder gewollt freie Beetbereiche aufgewertet werden im Vergleich zu offenem Boden. Dabei sollte die Materialwahl zum Umfeld passen, regionaltypisch sein. Dann gelingen ganz fantastische Kiesgärten.
Nachteile bei Folgenutzungen
Ob Sand, Kies oder Splitt verwendet werden - gröber oder feiner - ist auch eine Frage der späteren Nutzung der Fläche. Soll sie später neu beplant werden, muss das Mulchmaterial entweder entfernt oder vor Ort eingearbeitet werden.
Bei einer Schicht von etwa 5 cm lässt sich die Bodenstruktur mit feinerem Material oftmals aufbessern. Das Abtragen der oberen Schicht ist aufwändiger. Mitunter werden stärkere Schichten aufgetragen, bei denen die Pflanzballen komplett im (Sand-)Mulch stehen und nach unten ins anstehende Erdreich wachsen sollen. Diese haben in der Entsorgung Nachteile. Das verunreinigte Material ist nur schwer recycelbar, wenn man es abträgt. Zum Einarbeiten ist es wiederum zu viel.
Gröbere Mulchmaterialien haben den Vorteil länger wirksam zu sein, da sich die Poren durch Fremdeintrag langsamer zusetzen. Dafür sind Nachpflanzungen schwieriger und gegebenenfalls ist auch das Pflanzenwachstum beeinträchtigt.
Nachteil Fremdmaterial
Generell kann man auch hinterfragen, inwieweit der Zweck die Mittel heiligt und man große Mengen Fremdmaterial auf eine eigentlich intakte Bodenfläche schüttet, um etwa natürlich anmutende oder sogar Naturgärten anzulegen.