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Botanischer Sondergarten Wandsbek

Petersilie ist Giftpflanze des Jahres 2023

Zum 19. Mal gibt der Botanische Sondergarten Wandsbek mit "Petersilie" das Ergebnis der Wahl zur „Giftpflanze des Jahres“ bekannt. Doch welche Pflanzenteile von der beliebten Petersilie sind denn nun giftig?

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Zur Giftpflanze des Jahres 2023 wurde das beliebte Küchenkraut Petersilie gewählt.
Zur Giftpflanze des Jahres 2023 wurde das beliebte Küchenkraut Petersilie gewählt.shutterstock.com/Stocksnapper
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Die Petersilie ging als Siegerin aus der 200-tägigen Abstimmung hervor, die am 15. Dezember 2022 endete. So trugen 29,5 % (= 703 der 2.385 gültigen Stimmzettel) den Namen des beliebten Gewürzes. Die Wahlbeteiligung lag bei diesem Durchgang deutlich über dem Durchschnitt (1622 Stimmen).

Der zweite Platz fiel auf den Oleander und der dritte Platz auf den Klatsch-Mohn.

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Über die Giftpflanze des Jahres 2023

Zum zweiten Mal hintereinander entscheidet eine beliebte Nahrungspflanze das Rennen bei der Wahl der Giftpflanze des Jahres für sich. Und wiederum zeigt sich, dass unsere Lebensmittel auch eine dunkle Seite, haben von der viele Menschen keine Kenntnis haben. Aber auch in diesem Jahr kann ich Sie beruhigen, der Verzehr der Petersilienblätter stellt für Sie keine Gefahr da. Ganz im Gegenteil: Petersilie enthält sehr viel Vitamin C und dieses Vitamin ist besonders wichtig, um Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Zudem ist Petersilie reich an B-Vitaminen sowie Kalzium und Magnesium.

Aber warum gehört die Petersilie zu den Giftpflanzen?

Die dunkle Seite der Petersilie zeigt sich erst im zweiten Jahr nach der Blüte. Die Petersilie gehört zu den zweijährigen Pflanzen. Im ersten Jahr bilden sie eine grundständige Rosette, aus der sich dann im zweiten Jahr 30 bis 70 cm hohe Blütenstiele entwickeln. Die Blüten befinden sich in den für Doldenblütler typischen Dolden mit unscheinbaren gelbgrünen kleinen Blüten. Daraus entwickeln sich Saatkörner. Diese sind nicht zum Verzehr geeignet. Die Saatkörner enthalten Petersilienöl. Darin befindet sich Apiol, dies wirkt auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus. Daher wurde Petersilienöl früher häufig zu abortiven Zwecken verwendet. Dass diese Verwendung für die Frau nicht immer positiv verlief, macht der folgende Merksatz deutlich: Petersilie bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd. Auf Männer hingegen wirkt Petersilie aphrodisierend. Es gilt also: Während und nach der Blüte keine Petersilie verzehren!

Petersilie im Gartenbeet oder im Kübel „anbauen“

Petersilie braucht einen sonnigen Standort, sie toleriert jedoch auch Halbschatten. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Haben Sie einen solchen Platz im Garten gefunden, können Sie eine reiche Ernte einfahren. Jedoch müssen Sie sich im nächsten Jahr erneut auf die Suche nach einem geeigneten Platz machen. Petersilie, Sellerie, Möhren, Kerbel, Fenchel oder Dill sollten immer auf Beeten gesät werden, auf denen zuvor keine Doldenblütler wuchsen. Nach den Erfahrungen mit der Kultur von Petersilie im Botanischen Sondergarten empfehlen wir eine Kultur in einem Kübel, der in jedem Jahr mit frischer Komposterde gefüllt wird.

Streuen Sie die Saat im Freiland in eine Reihe oder im Kübel in Kreisen aus und decken die Saat leicht mit Erde ab. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit keimt die Saat in fünf bis sieben Wochen. In Kübeln, die warm aufgestellt sind, geht es deutlich schneller.

Küchenbegleitgrün - Discounter Petersilie in Töpfen

In Lebensmittelgeschäften werden auch Petersilien-Jungpflanzen in Blumentöpfen angeboten. Diese können Sie ins Beet oder in einen Kübel pflanzen. Der Abstand der Pflänzchen sollte etwa 8 bis 10 cm betragen. Natürlich können Sie die Blätter auch direkt aus den Töpfen ernten. In diesen Fällen ist die Haltbarkeit jedoch nicht allzu lang.

Unter www.hamburg.de/giftpflanze-des-jahres finden Sie weitere Informationen.

Wählen Sie mit - die Giftpflanzen für 2024

Die Aktion „Giftpflanze des Jahres“ geht weiter. Bis zum 20. Mai 2023 können Sie Kandidatenvorschläge für die Wahl der Giftpflanze des Jahres 2024 machen. Auf unserer Homepage finden Sie die Vorschläge von Giftpflanzen, die wir zur Auswahl stellen.

Aus diesen Vorschlägen wird je eine giftige Nahrungspflanze, eine Staude, ein Gehölz und eine Kübel-/Zimmerpflanze sowie eine ein-/zweijährige Pflanze zur Wahl gestellt. Die Wahl der „Giftpflanze des Jahres“ 2024 beginnt am 1. Juni 2023 und endet am 15. Dezember 2023.

Ihre Vorzugskandidaten können Sie über unser Online-Formular einreichen. Aus diesen wird dann über die Giftpflanze des Jahres 2024 abgestimmt.

Die Endabstimmung über die Giftpflanze des Jahres 2023 beginnt am 1. Juni 2023 und endet am 15. Dezember 2023.

Je eine giftige Nahrungspflanze, eine Staude, ein Gehölz und eine Kübel-/Zimmerpflanze sowie eine ein-/zweijährige Pflanze werden aus der Vorauswahl zur Endabstimmung gestellt.

Info: Helge Masch, Tel. 040/693 97 34, sondergarten@wandsbek.hamburg.de, www.botanischer-sondergarten.hamburg.de

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