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Steckbrief Klimabaum

Schnurbaum, Styphnolobium japonicum

Was können unsere Stadtbäume der Zukunft sein? In der Serie "Steckbrief Klimabaum" stellt Dr. Philipp Schönfeld Baumarten vor, die im Rahmen des Projektes Stadtgrün 2021 auf ihre Tauglichkeit untersucht wurden. Hier kommt sein nächster Tipp - der Schnurbaum.

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Deutscher Name: Japanischer Schnurbaum

Botanischer Name: Styphnolobium japonicum (früher: Sophora japonica)

Verbreitung: China, Korea (nicht Japan wie der Name andeuten könnte, dort vielmehr eingeführt und verwildert)

Lebensbereichkennziffer: 6.1.2.2  Steppengehölze und Trockenwälder; trockene bis frische Böden, nässeempfindlich; Luft- und Bodentrockenheit vertragend, Boden schwach sauer bis stark alkalisch, sandig, sandig-kiesig oder kiesig-lehmig, durchlässig; nährstoffreich; Standort sonnig, hitzeverträglich und wärmeliebend. Winterhärtezone 6b

Wuchs:  15 bis 20 m hoch, 10 bis 15 m breit. Krone breit gewölbt, rundkronig. Die Rinde der Zweige ist lange Zeit glänzend grün und mit hellen Korkwarzen (Lentizellen) bedeckt (Unterscheidung zu Gleditsia und Robinie).

Blätter: bis 25 cm lang, unpaarig gefiedert mit 7 – 17 Blättchen, Blätter lanzettlich bis eiförmig, 3 – 5 cm lang, glänzend grün, unterseits graugrün, behaart

Blüten: cremeweiße lockere Rispen, 25 - 30 cm lang, Juli bis August

Früchte: Hülsen bis 8 cm lang, drehrund, 1 – 6 samig, bei uns bis zum Frost fleischig bleibend, giftig!

Sorten: Siehe Tabelle im pdf unten

Hinweise zur Verwendung: Der Japanische Schnurbaum ist ein mittelgroßer, sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 20 m erreicht.  Er ist bereits seit 1747 in Europa in Kultur (Krüssmann). Nach Großbritannien wurde er von James Gordon 1753 eingeführt und 1760 die ersten fünf Exemplare in Kew Gardens gepflanzt, von denen ein Exemplar noch existiert. 

In der Studie „Klimawandel und Baumartenwahl“ stufen die Autoren den Schnurbaum in der Kategorie Trockentoleranz als „sehr geeignet“ ein und bewerten ihn in der Kategorie Winterhärte mit „geeignet“ bei dem prognostiziertem Klimawandel (Roloff et al. 2008). Dies bestätigen die Ergebnisse aus dem Projekt „Stadtgrün 2021“ an der LWG Veitshöchheim. Hier zeigte sich der Schnurbaum an allen drei Standorten wüchsig.

Die stärksten Zuwächse wurden allerdings am niederschlagsreichen Standort in Kempten gemessen. In Würzburg benötigten die Bäume länger zum Anwachsen und die Zuwächse sind geringer als an beiden anderen Standorten, aber ohne Einbrüche während Extremsommern. Vereinzelte Frostschäden in der Anwachsphase in Kempten und Hof/Münchberg beeinträchtigten die weitere Entwicklung nicht. Nach milden Wintern konnte ein verstärkter Zuwachs beobachtet werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Schnurbaum zwar  trockenheitsverträglich ist, aber offenbar fühlt er sich auf frischeren (nicht nassen!) Standorten wohler.

Die späte Blüte ist sehr dekorativ - eine wichtige Bienenweide in einem Zeitraum, im dem heimische Gehölze nicht mehr blühen.

Der Schnurbaum benötigt nach der Pflanzung ca. drei Jahre, bis er sich etabliert hat. In dieser Zeit ist eine sorgfältige Pflege erforderlich. Er bildet keinen Leittrieb aus. Das Aufasten ist schwierig und muss rechtzeitig erfolgen. Mit seiner breiten Krone eignet er sich gut für breite Pflanzstreifen oder Plätze.

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