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Rettet den Vorgarten

Kommunen werden aktiv ­gegen Schottergärten

Die zunehmende Verschotterung von Grundstücken und Vorgärten ruft eine Gegenbewegung hervor. Neben der Initiative „Rettet den Vorgarten“ des Bundesverbands GaLaBau werden nun auch Kommunen aktiv.

Veröffentlicht am
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von Freyberg
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Das Gartenbauamt Karlsruhe möchte mit seinem Wettbewerb „Gartenträume“ zum Erhalt und der Anlage grüner Vorgärten und begrünter Hausfassaden ermutigen. Für 2019 können Vorgärten, Gartenräume zwischen den Häusern, aber auch begrünte Hausfassaden im Gehwegbereich (ohne Vorgartenfläche) angemeldet werden. Teilnehmen können bis zum 30. Juni Mieter, Eigentümer, Eigentümergemeinschaften, Firmen, Institutionen, Vereine, Gesellschaften, Schulen und Kindergärten. Für „Gartenträume“ stehen 20000 Euro zur Verfügung.

In der Fachzeitschrift „Stadt + Grün“ 1/2019 berichtet Andreas Hesky, Oberbürgermeister der Stadt Waiblingen bei Stuttgart, in einem Interview, dass der Fachbereich Stadtplanung die Regelungen für die Gestaltung von Vorgartenbereichen verschärfen wird. Dies werde auch in künftige Bebauungspläne einfließen. Hesky stehe dahinter und vertrete es auch in der Öffentlichkeit. Als OB einer Stadt, die an der Remstalgartenschau teilnimmt, möchte er auch die Landschaftsgärtner dafür gewinnen, in der Kundenberatung auf eine natürliche Vorgartengestaltung hinzuwirken.

Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) am 8. Januar berichtete, sind auch mehrere Städte im Ruhrgebiet dabei, Schotter in den Vorgärten zu verbieten.

In den Diskussionen über solche Verbote äußern sich immer wieder Menschen, die dies als Bevormundung des Bürgers empfinden. Es geht hier jedoch um mehr als um die Gestaltung eines Grundstücks. „Versteinerte“ Gärten sind ökologisch tot. In einer Zeit, in der der Schwund von Insekten und Vögeln bedrohlich groß ist, sind alle in der Verantwortung – nicht nur Landwirtschaft und Industrie.

2 Kommentare
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  • GD 18.01.2019 13:31
    Als Ausführender im Galabau versuche ich immer wieder potentielle Kunden Alternativen anzubieten. Gute Argumente sind - Entkräften der Illusion, das keinerlei Pflege mehr notwendig sei durch Bilder von Flächen nach 5 Jahren mit Unkraut, Vergrünung durch Algen, Tierkot, angetriebenem Laub usw. - Hitze im Sommer, Kleinklima, nach dem Sommer 2018 sehr spürbar, wie sehr sich Steinflächen aufheizen und die Hitze nachts wieder abstrahlen. - Ewigkeitsgarantie: Ich weise gerne daraufhin, das diverse Flächen nach ca. 10 Jahren mindestens überarbeitet werden müssen, da sich die Steinzwischenräume zusetzen und versottet aussehen. - Kosten/Nutzenrechnung: was kostet die Neuanlage mit Schotter, und was kosten 10 Jahre Pflege durch einen Gärtner auf der vorhandenen Fläche mit einem simplen Rasen oder einer Pflanzung. - Für ökologisch interessierte Schotterfreunde: dezenter Hinweis, das diverse Schotteranlagenbesitzer öfter zu Roundup, also Glyphosphat greifen, um die Fläche frei zu halten.
    • Claudia von Freyberg 29.01.2019 10:17
      Hallo, danke für den Kommentar. Es ist vorbildlich, dass Sie diese Beratung machen, und eigentlich wäre das die Pflicht jedes Landschaftsgärtners mit einer echten "Berufsethik". Wir halten die Augen offen und werden, wenn sich die Gelegenheit bietet, Fotos von verunkrauteten und veralgten Schotterflächen machen - zur Abschreckung und als Beratungshilfe. Machen Sie weiter so! cvf
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