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Neue Bücher im Mai '10

Kurze Vorstellung neuer und interessanter Titel.

Die Bewertung der vorgestellten Titel erfolgt nach dem 5-Sterne-Prinzip. Den ausführlichen Bewertungsschlüssel finden Sie » hier

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Als die Gärtner Tweed trugen. Valerie Finnis und der englische Gartenadel.

Von Ursula Buchan. Aus dem Engl. von Dörte Fuchs und Jutta Orth. 160 S., zahlr. Ill., Pp, 24 €. Gerstenberg Verlag, Hildesheim, 2009. ISBN 978-3-8369-2994-3

Valerie Finnis war Alpinenexpertin und Fotografin. Das Einbandfoto zeigt nicht sie, sondern eines ihrer Fotos, die den Reiz dieses Buches ausmachen. Auf ihnen ist die Elite der englischen Gartenwelt der 1950/60er-Jahre versammelt, und sie wirken auf uns durch das Kolorit einer vergangenen Zeit. Kein Krümel Erde findet sich auf der Kleidung exzentrischer Ladies, die mit Astschere im Staudenbeet (gern auch mit Hund) posieren. Im Kontrast dazu die Bilder professioneller Gärtner und Gärtnerinnen – Finnis war Lehrerin an der Gartenbaufachschule für höhere Töchter in Waterperry – bei ihrer Tätigkeit, die Herren tatsächlich fast immer in Tweed, sodass der deutsche Titel nicht einmal unpassend gewählt wurde (das Original heißt mit englischem Understatement „Garden People“). Die Pflanzenbilder können nicht recht überzeugen – für heutiges Empfinden sind sie viel zu unruhig und bunt. Sie lassen deutlich die großen Fortschritte erkennen, die die Pflanzenfotografie seither gemacht hat. Nicht jedes Bild ist wirklich neu, Finnis hat viele davon zu Lebzeiten an Verlage verkauft und etliche hat man bereits mehr als einmal gesehen. Der Text versucht die Atmosphäre des „goldenen Zeitalters der englischen Gartenkultur“ (wieso eigentlich?) einzufangen. Zumindest für deutsche Leser ist die Aufzählung von Personen, herrschaftlichen Häusern und Ehrungen zeitweilig ermüdend. Die Übersetzung vermag zudem die stilistische Qualität des Originals nicht einmal ansatzweise wiederzugeben, die Bildunterschriften sind teils unfreiwillig komisch. Ein Pluspunkt ist der Anhang, Kurzbiografien der abgebildeten Personen, sowie ein Glossar englischer Gartengesellschaften, ihrer Ämter, Komitees und Auszeichnungen. Über manche „Gartenleute“ und manche der erwähnten Pflanzen hätte man gern mehr erfahren. Ein Literaturverzeichnis wäre daher hilfreich gewesen, ebenso ein Personenregister.
Brigitte Wachsmuth

Text:
Illustration:
Ausstattung:
Empfehlung: A, H

 

 

Der Küchen- und Blumen- Garten für Hausfrauen.

Von Henriette Davidis. 376 S., Pp + SU, 22 €. Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Warendorf, 2009. ISBN 978-3-937801-50-2

Ein Bestseller aus dem Jahr 1877 wurde wieder aufgelegt, nicht als Reprint, sondern neu gesetzt in moderner Orthografie. Exakte Anleitungen zur Gartenanlage und -pflege darf man nicht erwarten von diesem alten Ratgeber, geschrieben in einer Zeit, in der ein Garten der Selbstversorgung diente. Allein auf dem, was die Hausfrau (wohlgemerkt die Frau) im Sommer herangezogen, geerntet, eingekocht, eingelagert hatte, stützte sich die Ernährung der Familie in den Wintermonaten. Die Hausfrau musste viel leisten, was planen und organisieren, aber vor allem körperliche Arbeit bedeutete. Aus der Lebensnotwendigkeit des Gartens erklärt sich die Abscheu gegen die „dem Gartenbau schädlichen Tiere“. Zu denen zählte man damals neben Erdfloh und Gartenschnecke auch den Regenwurm. Es ist eben ein historisches Dokument, lohnend, um darin zu blättern und zu lesen, doch bei den Ratschlägen ist Vorsicht geboten: Weder kann man die Rezepte für Naturheilmittel aus dem Garten empfehlen, noch bieten sich Ofenruß oder menschliche Exkremente zur Düngung an.
Agnes Pahler

Text:
Illustration: –
Ausstattung:
Empfehlung: H, F

 

 

Grenzenlose Gärten. Die Traumgärten Neuseelands entdecken.

Von Kristin Lammerting. Fotos von Ferdinand Graf von Luckner. 200 S., 200 Fotos, Pp + SU, 49,95 €. DVA Verlag, München, 2009. ISBN 978-3-421-03758-9

Gartenreisen erfreuen sich großer Beliebtheit. Inzwischen beschränken sie sich nicht allein auf die klassischen, europäischen Gartenländer, sondern führen auch in außereuropäische Gebiete. Doch was weiß man eigentlich über die Gärten im weit entlegenen Neuseeland? Darüber gibt ein großformatiger Bildband kompetent Auskunft. Darin werden 34 Gärten vorgestellt, die sich auf die Nord- und Südinsel verteilen. Gartenkultur hat in Neuseeland einen sehr hohen Stellenwert. Der englische Einfluss ist zwar unverkennbar, hat jedoch eine eigene, neuseeländische Ausprägung. Manche Gärten scheinen grenzenlos in die großartige Natur überzugehen. Doch auch kleine Stadtgärten im modernen Design sind vertreten und zeigen einen fantasievollen Umgang mit der heimischen Vegetation. Alle Gärten werden ausführlich und einfühlsam beschrieben, wobei man auch den Besitzern und ihrer eigenen „Gartengeschichte“ begegnet. Vorzügliche Fotos ergänzen den Text. Also: auf nach Neuseeland.
Prof. Christoph Repenthin

Text:
Illustration:
Ausstattung:
Empfehlung: A, H, F

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