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Jubiläum der Stiftung für Mensch und Umwelt

Zwei neue PikoParks für Berlin

Die Stiftung für Mensch und Umwelt weihte im September 2022 zwei neue PikoParks in Berlin ein. Dies ist nur eines der Projekte der Stiftung, die seit 2010 vor allem mit der Initiative "Deutschland summt" bekannt wurde und die naturnahe Planung, Umgestaltung und Pflege von Freiflächen fördert, kombiniert mit Umweltbildung für Entscheider, Mieter, Hauswarte und Gartendienstleister.

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Ein neuer PikoPark in Berlin Reinickendorf
Ein neuer PikoPark in Berlin ReinickendorfStiftung für Mensch und Umwelt/Dominik Jentzsch
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Der PikoPark ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung für Mensch und Umwelt (Projektleitung) und des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Köpenick eG (Bestandshalter). PikoParks gibt es bereits in sechs deutschen Städten. Die Stiftung für Mensch und Umwelt legte 2021 den ersten PikoPark Berlins an, unterstützt vom Senat für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Jetzt wurden zwei weitere Berliner PikoParks eingeweiht, zudem zwei Trittsteinbiotope.

PikoPark in Marienfelde - neues Konzept für städtische Räume

Am 19. September begrüßte Andrea Zwingelberg, kaufmännischer Vorstand des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Köpenick eG, alle 45 Anwesenden im neuen PikoPark. Dieser liegt in der Hildburghauser Straße in Berlin-Marienfelde. Nach zweimonatiger Bauzeit besticht der 300 Quadratmeter große naturnahe Park mit einer Trockenmauer und farbenfrohen Staudenbeeten. Neugierige Besucherinnen und Besucher erfahren auf Infotafeln, welche Pflanzen, Tiere und Lebensräume sie hier entdecken können.

Anschließend stellte Cornelis Hemmer, Leiter der Stiftung für Mensch und Umwelt, das Konzept dieses neuen Grünflächentyps für den urbanen Bereich vor, ehe der Park offiziell eingeweiht wurde. Dank Frühjahrsblühern wird der Park bereits zu Beginn des neuen Jahres Nektar und Pollen für hungrige Insekten bieten, zum Beispiel für Pelzbienen, Mauerbienen und Sandbienen. Sie sind bereits ab Mitte März auf Nahrungssuche. Wenig später werden 1.600 gepflanzte Stauden den PikoPark in ein Farben- und Blütenmeer tauchen.

„Das Insektensterben ist allgegenwärtig. Gerade für uns im Wohnungsbau ist es an der Zeit zu handeln“, so Zwingelberg. Projektleiterin Nicole Schüler freut sich über das Engagmenet im Wohnungsbau und über die posive Wahrnehmung des neuen Parks: „Es war toll, das Projekt von der Planung bis zum finalen Pflanzen der Stauden zu begleiten. Klasse war auch, die Passanten während der Bauzeit ‚an die Hand' zu nehmen und zu spüren, wie sich ihre Einstellung geändert hat. Am Ende waren sie begeistert!“

PikoPark in Reinickendorf mit Trittsteinbiotop

Der dritte Berliner PikoPark wurde am 30. September von der Wohnungsbaugenossenschaft „Märkische Scholle“ fertiggestellt. Das Markenzeichen dieser neuartigen 300 qm großen Mini(N)aturparks ist eine naturnahe Gestaltung. Im gleichen Quartier gibt es seit gestern zudem ein noch kleineres, naturnahes „Trittsteinbiotop“. Ein guter Einstieg für alle, die testen wollen, ob ihnen „naturnah“ vor der Haustür gefällt.

Wer den Eröffnungsworten lauschte, bemerkte schnell die Besonderheit der beiden neuen Natur-Oasen: Der nur 300 qm kleine PikoPark (von „piccolo“ = klein) besticht durch seine geschwungene, organische Linienführung von Beeten und Wegen. Sein zentraler Platz lädt mit Sitzbänken zum Verweilen ein. Die vielfältigen Strukturen – drei verschiedene Themenbeete mit Totholz, Natursteinmauern und einer Eidechsenburg – locken ab sofort Tierarten an, die auf monotonen Rasenflächen kaum leben können. Der technische Vorstand der Märkischen Scholle, Jochen Icken, bereut nicht seinen Mut, „in der heutigen Zeit in die ökologische Aufwertung unserer Wohnanlage investiert zu haben. Wir haben den Wert von biologischer Vielfalt vor den Haustüren unserer Mitglieder erkannt.“

Das ebenfalls eingeweihte 20 qm  kleine „Trittsteinbiotop“ bietet auf kleinster Fläche heimische Stauden und Naturstrukturen, wo vorher außer blanker Erde im Schattenbereich von Bäumen und Häusern gar nichts wachsen wollte. Ob Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Vögel, Igel, Eidechsen oder Kröten… alle Wildtiere brauchen naturnahe „Inseln“ zur Nahrungssuche und zum Verstecken, Wärmen, Brüten und Überwintern, auch in der Stadt.

Die Einweihung des dritten Trittsteinbiotops im Wedding (Entsiegelung und naturnahe Gestaltung einer Fläche) wird am 6. Oktober 2022 erfolgen.

PikoPark als ein Projekt der Stiftung für Mensch und Umwelt

Die gemeinnützige Stiftung für Mensch und Umwelt feierte im September 2022 ihr 12-jähriges Bestehen. Seit dem 24.09.2010 informiert, inspiriert und mobilisiert sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf vielfältige Weise für die Natur aktiv zu werden: mit dem Städtenetzwerk Deutschland summt!, mit dem bundesweiten Pflanzwettbewerb, mit Naturgärten in Wohnquartieren oder mit Bienenkoffern für Kinder. Zeit für einen Rückblick.

„Naturschutz braucht ungewöhnliche Ideen und darf Spaß machen. Das ist das Wichtigste, wenn ich Leute dazu bringen möchte, mitzumachen“, so Cornelis Hemmer. Er gründete zusammen mit seiner Frau Dr. Corinna Hölzer die Stiftung und leitet sie noch heute erfolgreich: Mit ihrem Hauptprojekt, der Initiative Deutschland summt!, etablierten sie ein bundesweites Städtenetzwerk. Dabei machen sich die 37 Partner vor Ort für Wildbienen & Co stark, wobei sie Unterstützung von der Stiftung erhalten.

Seit 2016 ist auch der bundesweite Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“ ein Markenzeichen der Stiftung. Der Wettbewerb honoriert bienenfreundliche Pflanzaktionen von Kitas, Schulen, Firmen, Privatleuten und mehr. Seit seinem Beginn waren rund 30.000 Menschen in die Aktionen involviert. In diesem Jahr gingen 387 Beiträge ein, wobei über 8.600 Menschen eingebunden waren. Sie schufen zusammen etwa 83 Hektar naturnahe Grünfläche. Als „dritte Säule“ hat sich die Stiftung mit der Planung und Anlage von Naturgärten einen Namen gemacht. Erst kürzlich weihte sie den zweiten Berliner PikoPark in Berlin-Marienfelde ein.

Ausgewählte Meilensteine der Stiftung für Mensch und Umwelt

2010: Start der Initiative Deutschland summt!; Details: www.deutschland-summt.de

2011: Bienenstöcke auf 12 prominenten Berliner Institutionen; Details: www.deutschland-summt.de/die-initiative-fuer-den-bienenschutz.html

2012: Erster Gartenwettbewerb „Bienenfreundlichste Gärten Berlins gesucht“ 

2013: Entwicklung des Bienenkoffers für Grundschulen;Details: www.bienenkoffer.de/startseite-schule.html

2014: Neu im Angebot ist der Bienenkoffer für Kitas; Details: www.bienenkoffer.de/startseite-kita.html

2015: Neuanlage des Wildbienenschaugartens Schöneweide in Berlin-Treptow; Details: www.deutschland-summt.de/schaugarten.html

2016: Start des bundesweiten Pflanzwettbewerbs; Details: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de 

2017: Start des Projekts „Treffpunkt Vielfalt“; Details: www.treffpunkt-vielfalt.de

2018: Bienensong in Kooperation mit Kinderliedermacher Reinhard Horn; Details: www.deutschland-summt.de/unsere-songs.html

2019: Start des Projekts „Wildbienenbuffets für Grundschulen“; Details: www.wildbienenbuffets.de

2020: Gartensong in Kooperation mit Kinderliedermacher Reinhard Horn; Details: www.deutschland-summt.de/unsere-songs.html

2021: Bau und Eröffnung des ersten Berliner PikoParks; Details: www.stiftung-mensch-umwelt.de/pikopark.html

2022: Bau und Eröffnung des zweiten Berliner PikoParks; Details: www.stiftung-mensch-umwelt.de/pikopark.html

Ausführliche Infos für den Zeitraum 2010 bis 2020 finden Sie in der Jubiläumsbroschüre: www.stiftung-mensch-umwelt.de/files/10jahre-smu/10jahre-smu.html

Ausblick

Die Stiftung für Mensch und Umwelt wird ihre drei Schwerpunkte „Deutschland summt!“, „Bundesweiter Pflanzwettbewerb“ und „Naturnahes Gärtnern“ weiter ausbauen. Insbesondere die Planung und Anlage von Naturgärten verspricht noch großes Potenzial. Mit ihrem Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren“ ist es der Stiftung bereits gelungen, neben dem Bundesamt für Naturschutz auch einige Entscheidungsträger aus dem Wohnungsbau für ihr Tun zu begeistern.

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