Giftige Pflanzen im Garten
Regelmäßig erscheint in den Medien das Thema der Giftpflanzen im Garten. Meist werden Eiben, Eisenhut und Fingerhut hier ins Feld gezogen und die Gefahren vor allem für Kinder hervorgehoben. Ein Thema, bei dem sich jeder Verantwortliche informieren sollte, ohne dabei in übertriebene Sorge zu geraten.
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Giftige Pflanzen
Generell sollte man bei Giftpflanzen unterscheiden, ob es sich um solche handelt, bei denen die Gesundheit nachhaltig in Gefahr ist oder ob lediglich Unwohlsein beim Verzehr auftritt. Auch ist zu berücksichtigen, ab welcher Menge Probleme zu erwarten sind.
Tatsächlich gibt es Pflanzen, bei denen insgesamt von Körperkontakt abzuraten ist, etwa Eisenhut. Er gilt als giftigste Pflanze Europas und das Gift kann sogar per Hautkontakt in den Organismus gelangen. Etwaige Arbeiten im Garten sollen daher unbedingt mit Handschuhen erfolgen.
Auch Fingerhut zählt zu den gefährlicheren Arten, da die Blüten zum Spielen einladen.
Bei Eiben sind die Nadeln und die Samenkerne giftig. Wer aber würde schon die Nadeln verzehren? Der rotfleischige Samenmantel hingegen ist giftfrei.
Viele andere Gartenpflanzen, die ebenfalls giftig sind, werden andererseits unbedarft gepflanzt: Rhododendron, Oleander oder auch Rittersporn. Aber hier gilt wie so oft, dass die Gefahr einer Vergiftung gering ist - wer würde schon solche Pflanzenteile essen? Bei vielen Beeren sieht es schon komplizierter aus, da der Unterschied giftiger und essbarer Früchte oftmals nicht bekannt ist. Hilfreich ist hier, wirklich nur die sicher bekannten Arten zu verspeisen, ohne Experimente zu machen.
Giftnotruf
Ob man alle Giftpflanzen im Garten eliminiert, um Kinder zu beschützen, oder ob man stärker auf Erklärungen, Erziehung und Hinweise setzt, muss man letztlich selbst entscheiden. Für Eltern kleiner Kinder ist der Giftnotruf jedenfalls eine wichtige Telefonnummer fürs Handy. Und es hilft, wenn man im Verdachtsfall einer Vergiftung Fotos der betreffenden Pflanzen machen kann, die helfen können, das weitere Vorgehen abzuklären. Der Giftnotruf ist prinzipiell kostenlos, also lieber einmal zuviel anrufen! Man kann im nachhinein eine Spende machen, aber zwingend ist dies nicht.
Der Giftnotruf hilft natürlich auch bei anderen Vergiftungserscheinungen wie etwa weggeworfenen Zigarettenkippen, die auf Spielplätzen eine mindestens ebenso große Gefahr für Kleinkinder darstellen.
Kartoffel ist Giftpflanze des Jahres
Dass nun gerade die Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres 2022 gewählt wurde, zeigt eine weitere Facette der Giftpflanzen. Je nach Reifestadium und Zubereitungsform - roh, oder gekocht - kann eine Pflanze mal giftig und mal Grundnahrungsmittel sein.
Buchtipp
Wer sich stärker in das Thema hineinlesen möchte, greift zu einem Buch, beispielsweise:
Achtung Giftpflanze!, von Burkhard Bohne im Verlag Eugen Ulmer (September 2022)