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Gartengestaltung

Alternativen zu versiegelten Gartenböden

Weltweit nehmen extreme Wetterereignisse wie Dürre, heftige Gewitter und Starkregen immer weiter zu. Extrem trockene Böden können den sehr starken Regen nicht mehr aufnehmen, ebenso wenig wie die häufig versiegelten Gartenflächen. Hier finden Sie Tipps zur Gartengestaltung, die die Auswirkungen des Klimawandels abmildern können.  

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Bitte kein Schotter: Jede noch so kleine bepflanzte Fläche im Vorgarten fördert Insekten, ermöglicht Versickerung und wirkt kühlend auf das Mikroklima.
Bitte kein Schotter: Jede noch so kleine bepflanzte Fläche im Vorgarten fördert Insekten, ermöglicht Versickerung und wirkt kühlend auf das Mikroklima.Kirsten Unshelm
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Die Folgen von den immer häufiger auftretenden Starkregen können katastrophal sein. „Aber dagegen kann man vorbeugen und schon im eigenen Hausgarten sehr viel tun“, sagt Jens Sander, Geschäftsführer der Sander Baumschulen in Tornesch, und plädiert für eine ausgewogene Gartengestaltung, die den Klimawandel und seine Auswirkungen berücksichtigt.

Den Hausgarten klug planen und bepflanzen

Baumschuler Sander empfiehlt, möglichst rings um die Häuser eine schmale Kiesschicht anzulegen. Diese bewirkt, dass das Wasser sofort in die Tiefe abgeleitet wird und nicht am Mauerwerk aufschwemmen kann.

Neben dem schmalen Streifen sollten großzügige Beete angelegt und mit verschiedenen Gehölzen, Stauden und Blumen bepflanzt werden. Dichte Bepflanzung sichert einen lockeren, offenporigen Boden, der ein zügiges Versickern von Wasser ermöglicht. Dies hat gleich mehrere Vorteile: Das Wasser gelangt schnell in den Wurzelraum der Pflanzen und wird dort im Boden langfristig gespeichert. Alle Pflanzen werden so über längere Zeit mit dem lebensnotwendigen Nass versorgt. Überschüssiges Wasser dringt zudem nach und nach wieder in die Grundwasser führenden Schichten vor. In Zeiten des Klimawandels sind das unschätzbare Eigenschaften.

Bepflanzte Beete können es am besten mit Starkregen aufnehmen. Sie sind durch den Bewuchs aufgelockert und fungieren so als perfekte „Schwämme“, die das Regenwasser schier aufsaugen können. Zusätzlich schaffen abgestorbene Wurzeln der Pflanzen kleine vertikale Gänge, durch die das Wasser leicht auch in die tieferen Bodenschichten gelangen kann.

Eine große Rasenfläche dagegen ist nicht so gut als Versickerungsfläche geeignet, da dieser Bereich regelmäßig betreten wird. Der Boden darunter ist fester und verdichteter als unter einem Beet, das Wasser kann hier nicht so leicht eindringen. „Bepflanzen Sie also Ihren Garten so dicht wie möglich“, rät der Baumschulexperte Sander. „Und nehmen Sie ruhig die Pflanzen, die Ihnen gefallen. Alles was grün und lebendig ist, hilft.“

Dennoch gibt es natürlich auch in solch durchdacht geplanten Gärten Bereiche, die man mit Steinen etc. befestigen muss. Wege, Garageneinfahrten und generell Pflasterflächen lassen sich aber mit etwas größeren Fugen so gestalten, dass auch dort das Wasser ins Erdreich abfließen kann. Die Fugen können zum Beispiel mit Sand oder feinem Kies aufgefüllt werden und leiten damit das Wasser gut ab.

Kontra versiegelte Flächen

Bei starken Regenfällen innerhalb kurzer Zeit fließt das Wasser mit großer Geschwindigkeit vor allem oberflächlich ab und richtet dabei oftmals großen Schaden an. Besonders in Städten und Ballungsgebieten mit vielen versiegelten Flächen ist das ein zunehmendes Problem, denn auch in Vor- und Hausgärten werden viel zu oft wertvolle Grünflächen mit Schotter und darunterliegenden Folien versiegelt. Die Folge: Das kostbare Nass kann nicht im Boden versickern, wird häufig an die Hauswände gedrückt und setzt im schlimmsten Fall die Keller unter Wasser.

Zudem geht das wertvolle Wasser für den Garten und das ganze Gebiet verloren. Durch den schnellen Abfluss ist das Wasser sofort in der Kanalisation, kann im Boden nicht für die nächste trockene Zeit gespeichert werden, sodass es dann im Grundwasser fehlt.

Jeder unversiegelte Quadratmeter zählt

„Wenn der einzelne Gartenbesitzer nun denkt, meine 28 Quadratmeter machen doch keinen Unterschied, irrt er gewaltig. Jede noch so kleine, neu angelegte Grünfläche hilft, den Wasserhaushalt zu regulieren. Zudem werden die Sommertemperaturen der Städte und Gemeinden durch die Kühlfunktion von Pflanzen wieder angenehmer und gesünder für uns alle und die Böden können das Wasser auch bei heftigen Regenfällen besser speichern. Das summiert sich einfach auf“, wirbt Experte Jens Sander für das Bepflanzen auch von kleinen Flächen.

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