EDITORIAL
Ausgeknötert
Es ist schon viele Jahrzehnte her, dass Konrad Näser mit Karl Es ist schon viele Jahrzehnte her, dass Konrad Näser mit Karl Foerster durch die Staudenquartiere in Bornim ging und der Altmeister vor einer kräftigen Pflanze mit dunkelgrünen, gefingerten Blättern stehen blieb und meinte: "Stinkende Nieswurz soll der Name dieser prächtigen Staude sein, verstehst du das? Das ist doch diskriminierend! Ich habe sie umgetauft! Bei mir heißt sie 'Palmblatt- Schneerose'!" Näser, damals noch junger Gehilfe, widersprach nicht und war doch erstaunt über die Leichtigkeit, mit der sein Arbeitgeber einen neuen Namen vergab und alle Regeln der botanischen Nomenklatur nonchalant beiseite schob.
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Auf dem diesjährigen "Gartenpraxis"-Seminar in Grünberg erzählte Torsten Matschiess, dass er nicht verstünde, warum Knöteriche bis heute nicht die Verbreitung erfahren haben, die sie eigentlich verdient hätten. An mangelnder Attraktivität oder fehlender Arten- und Sortenvielfalt kann es nicht liegen, da bleiben wirklich keine Wünsche offen - zumal viele Knöteriche durch die große Standortamplitude Paradebeispiele für klimawandeltaugliche Gartenpflanzen sind. Ist es dann eher die negative Assoziation, die wir mit dem wenig schmeichelnden Namen "Knöterich" verbinden, der ursprünglich von den knotigen - knöternden - Trieben abgeleitet wurde? Wer denkt da nicht zuerst an den invasiven Japanischen Staudenknöterich oder alles erstickende...
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