Rückschau: „Gartenpraxis“-Seminar Leidenschaft für Stauden
Sechs Referentinnen und Referenten haben auf dem diesjährigen „Gartenpraxis“-Seminar voller Leidenschaft aus ihrem Pflanzenleben berichtet. Vom 29.09. bis 01.10.2023 lud die Redaktion "Gartenpraxis" in die Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg.
- Veröffentlicht am

Das Vortragsprogramm
Bereits am Freitagabend zog Susanne Peters von der Staudengärtnerei „Allerlei Seltenes“ die Zuhörer in ihren Bann. Sie nahm uns mit auf eine Exkursion nach Sikkim, gelegen im Himalaya: botanisieren nach dem Motto „Wenn man es nicht weiß, ist es Pedicularis“. Das machte Lust aufs Abenteuer. Auch den ersten morgendlichen Beitrag am Samstag übernahm Peters sehr kurzweilig mit einer Auswahl einiger von ihr besonders geliebten Gattungen wie Leberblümchen, Herbst-Steinbrech und Aurikeln.
Das Vortragsprogramm ging weiter mit den pflanzlichen Lebenserfahrungen von Ewald Hügin, der sich nach der Schließung seiner alten Gärtnerei in Freiburg nun einem neuen, etwas kleineren Projekt in Munzingen widmet (s. Gp 23/10). Das bedeutet nichts anderes, als dass sein liebevoll geschilderter Gartenweg noch längst nicht am Ende ist. In seinem Vortrag machte er Appetit auf ungewöhnliche Annuelle und trockheitsliebende Stauden.
Wer nun glaubte, das Programm könne nur schwächer werden, wurde von Dr. Michael Schwerdtfeger mitgerissen. Die Blütenökologie und die auf diese abgestimmten Bestäuber waren sein Thema. Von Insekten, Kolibris und Fledermäusen sowie deren Pflanzenpartnern, aber manchmal auch den Tricksern und Täuschern unter den Blüten handelte sein dynamischer Vortrag.
Was für nicht Eingeweihte etwas trocken klingen mag - das Arboretum Park Härle - wird mit viel Leben versehen durch den Leiter Michael Dreisvogt. Seit vielen Jahren sorgt er dort für abwechslungsreiche Pflanzungen, immer im Einklang mit der Satzung, die einen steten Wandel vorsieht. Seine persönlichen Erlebnisse rund um die Pflanze und seine Kontakte zu Pflanzenmenschen erheiterten und informierten die Zuhörerschaft gleichermaßen.
Nach dem zweiten Abend voller inspirierender Gespräche begleitete uns am Sonntag Fine Molz in „Die Staudengärtnerei“ in Rödelsheim. Das gemeinsame Projekt mit ihrem Mann Till Hofmann hat viele spannungsreiche Entwicklungen genommen und Molz spannte einen Bogen von den ästhetischen zu den ökologischen Bedürfnissen, ohne dabei die praktischen Anforderungen, Kniffe und Tricks zu vernachlässigen.
Obwohl der letzte Beitrag am Sonntagvormittag bei Referenten stets etwas ungeliebt ist, konnte sich Andreas Wiedmaier darauf verlassen, dass alle konzentriert seinen Ausführungen lauschen würden. Dem einst als „Dschungelgärtner“ bekannt gewordenen Freiburger gelingt die Planung und Pflege vieler weiterer Extremstandorte, etwa mit trockenheitsverträglichen einheimischen und fremdländischen Arten.
Organisation und Ausblick
Organisiert und moderiert wurde das „Gartenpraxis“-Seminar in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg von den „Gartenpraxis“-Redakteuren Anja Birne und Martin Staffler. Die beiden sind bereits auf dem Heimweg in die Überlegungen und ersten Planungsschritte des „Gartenpraxis“-Seminars 2024 eingestiegen, das von Fr. 27.09. bis So.29.09.2024 stattfinden wird. Sobald das Thema und Programm entschieden sind, wird hier in der „Gartenpraxis“ berichtet.
Die „Gartenpraxis”-Seminare richten sich an begeisterte Hobby- und Profigärtner unabhängig von einem Abonnement dieses Magazins, wobei Abonnenten eine Ermäßigung erhalten.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.