Meisen als Nützlinge
Der Eichenprozessionsspinner hat sich in den letzten Jahren immer mehr ausgebreitet. Von der Massenvermehrung des Tieres sind mittlerweile alle Bundesländer betroffen. Vor allem die Raupen sind es, die umfangreiche Maßnahmen der Bekämpfung erfordern. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, natürliche Fressfeinde der Raupen zu fördern, zu denen einige Vogelarten wie Kohlmeisen zählen.
- Veröffentlicht am
Die Haare eines späteren Larvenstadiums der Raupe des Eichenprozessionsspinners, welches vor allem im Mai und Juni anzutreffen ist, lösen starke giftige Reaktionen beim Menschen aus. Die Haare sind fast unsichtbar und lösen bei Berührung toxische Symptome aus. Ebenso dringen sie leicht in Haut und Schleimhaut ein, wo sie sich festsetzen.
Zu den Symptomen gehören Quaddeln, reizauslösende Hautentzündung, Papeln, Bronchitis, schmerzhafter Husten, Asthma (bei Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch das Einatmen der Haare) bis hin zu Allgemeinsymptomen, wir Schwindel, Fieber und Müdigkeit. Empfindliche Personen können zudem allergische Schockreaktionen erfahren.
Blaumeisen - natürliche Fressfeinde der Eichenprosessionsspinner-Raupen
Vor einigen Jahren wurde bereits festgestellt, dass Kohlmeisen, Blaumeisen und andere Vögel die jungen Eichen-Prozessionsspinner-Raupen fressen. Diese weisen Haare auf, die noch nicht so giftig sind, wie die des späteren Stadiums.
Nun wurde von der Universität Wageningen zudem berichtet, dass im Jahr 2017 in den Niederlanden zum ersten Mal festgestellt wurde, dass Kohlmeisen Eichen-Prozessionsspinner-Raupen auch mit Brandhaaren fressen und nicht nur die jungen Raupen, die diese noch nicht aufweisen. Die Kohlmeisen haben also eine Art und Weise gefunden, wie sie die Brandhaare vor dem Fressen entfernen können. Ein guter Grund, um Kohlmeisen zu unterstützen und den Garten für Vögel wie die Kohlmeise zu optimieren!
In den Niederlanden werden als unterstützende Schutzmaßnahme bereits mehr Nistkästen aufgehängt. Neben dem Anbieten eines Brutplatzes ist es auch wichtig, dass die Vögel in der Nähe auch Wasser vorfinden können. In Gärten, die keinen Teich haben, kann man zum Beispiel eine oder mehrere Vogeltränken aufstellen. Sind Unterschlupf, Wasser und im Idealfall auch Futter vorhanden, erachten die Vögel den Garten als gute Wohnumgebung und werden sich dort öfter blicken lassen.
PS: Die hungrigen Meisen sollen auch Appetit auf den Buchsbaumzünsler und Kastanienminiermotte haben, wie im eigenen Garten beobachtet wurde.