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Sojazucht-Mitmach-Projekt: 1000 Hobbygärtner gesucht

Soja könnte auf viel mehr Flächen in Deutschland angebaut werden – wenn geeignete Sorten gezüchtet werden. Die Landessaatzuchtanstalt an der Universität Hohenheim startet nun zusammen mit dem Tofu-Hersteller Taifun eine Studie zur Sojazüchtung, um neue, an verschiedenste Klimaregionen angepasste Zuchtstämme und Sorten für die Tofu-Produktion zu identifizieren.

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Landessaatzuchtanstalt, Universität Hohenheim
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Dazu bitten die Forscher Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte um ihre Mithilfe: Sie suchen 1.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland, die Spaß am Soja-Experiment in ihrem Garten haben. Bis zum 28. Februar 2016 können sich Interessenten auf der Webseite der Aktion www.1000Gärten.de bewerben.

1.000 Zuchtstämme der Landessaatzuchtanstalt und 20 Sojasorten wollen die Wissenschaftler an den 1.000 Standorten in verschiedenen Klimazonen auf ihre Eignung testen. „Egal ob Schrebergarten in der Stadt oder Bauerngarten: Rund sechs bis zwölf Quadratmeter Fläche reichen aus, um sich an der Studie zu beteiligen“, lädt der Experte alle ein, die Freude an der Forschung haben und zur Entwicklung heimischer Sojasorten beitragen möchten.

Sojaanbau ist in Deutschland bisher auf wenige wärmere Regionen beschränkt. Doch die Nachfrage steigt – auch nach Soja für die direkte menschliche Ernährung. „Eigentlich ist Soja mit seinem hochwertigen Eiweiß viel zu schade für Viehfutter“, meint Dr. Volker Hahn von der Landessaatzuchtanstalt an der Universität Hohenheim. Für die Produktion beispielsweise von Tofu sind jedoch andere Soja-Sorten nötig als für Viehfutter. Um den Soja-Anbau hierzulande auch für die Tofu-Herstellung auszuweiten, müssen ertragreiche Sorten für kühlere Standorte identifiziert werden. „Dazu führen wir gemeinsam mit unserem Firmenpartner, dem Tofu-Hersteller Taifun, eine deutschlandweite Studie durch, an der sich 1.000 Hobbygärtner beteiligen können“, erklärt Dr. Hahn.

„Doch abgesehen von den wissenschaftlichen Zielen wollen wir mit der Aktion auch verdeutlichen, dass Soja in Deutschland wächst, und die Pflanze hier insgesamt bekannter machen“, erklärt Dr. Hahn die Motivation. Schließlich würde Soja aus Deutschland den Ansprüchen vieler Verbraucher an Regionalität, Gentechnikfreiheit und gesunde Ernährung gerecht.

„Die Landwirte wiederum profitieren von einer Bereicherung der Fruchtfolge, da Soja als Leguminose Stickstoff im Boden bindet. Und nicht zuletzt dient Soja, das nicht über den Umweg der Fleischproduktion im menschlichen Magen landet, auch dem Klimaschutz“, fasst Dr. Hahn die Vorteile zusammen.

Das Experiment bietet den Teilnehmern die Chance, diese in Deutschland bisher weniger bekannte Kulturart im eigenen Garten zu erkunden. Neben den eigenen Erfahrungen der Gärtner wird das Projekt auf der Webseite auch mit vielen Informationen zu und um Soja begleitet.

Kontakt: Dr. Volker Hahn, Landessaatzuchtanstalt – Arbeitsgebiet Sonnenblumen und Leguminosen, Tel. 07852 918817, volker.hahn@uni-hohenheim.de

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