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Der Stadtgarten Pforzheim rund um das Schmuckmuseum

Chinesische Blauglockenbäume, Zaubernuss und Urweltmammutbaum - die exotische Pflanzenwelt rund um das Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus bietet das ganze Jahr über botanische Besonderheiten.

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Schmuckmuseum Pforzheim/Winfried Reinhardt
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Sie kommen aus China, Amerika, Japan oder dem Vorgebirge des Himalajas: Exotische Pflanzen und Bäume bevölkern die üppige Vegetation rund um das Schmuckmuseum Pforzheim. Schon architektonisch ist das nach dem Humanisten Johannes Reuchlin benannte Gebäude ein wahres Schmuckstück: Der Architekt Manfred Lehmbruck entwarf vier Quader, die über eine große Eingangshalle mit einander verbunden sind und mitten in der Landschaft stehen. Er baute die Quader um bestehende Bäume herum und ließ Rasen sowie Flächendecker bis direkt ans Gebäude wachsen. »Die Mischung und die Vielfalt der Pflanzen sind hier etwas ganz Besonderes«, erklärt der Landschaftsplaner Olav Kanno. Seit 24 Jahren arbeitet Kanno beim Garten– und Tiefbauamt der Stadt Pforzheim und kümmert sich sorgfältig und mit viel Herzblut um das Wohlergehen sämtlicher Grünflächen der Schmuckstadt.


»Das Museumsgebäude steht am nordwestlichen Rand des Stadtgartens, der 1885 zum Flanieren von einem privaten Gartenbauverein am Nagoldufer angelegt wurde und damals Eintritt kostete«, erläutert Kanno. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Stadtgarten im völlig zerstörten Pforzheim Stück für Stück wiederaufgebaut. Architekt Lehmbruck legte seine Quader damals für die gemeinsame Nutzung der Stadtbibliothek, des Heimatmuseums, des Schmuckmuseums und des Kunstvereins an.

Auch ein Rhododendrengarten wurde zu dieser Zeit angelegt. Noch immer leuchten die Blüten der Rhododendren hinter dem Gebäude, inmitten anderer exotischer Pflanzen, die auf saurem Torfboden wachsen. In diesem Stadtgarten gibt es eine Fülle an wunderschönen Knospen, Blättern, Sträuchern und exotischen Bäumen zu entdecken. An dem rund 20 m hohen Urweltmammutbaum kann man sich kaum satt sehen, so hoch ragt das mehrstämmige, ästhetische Naturwunder in die Höhe. Daneben steht, ebenfalls im Moorbeet, eine Weihrauchzeder, die zwar kaum Frost verträgt, sich aber hier gut eingelebt hat.

Auf der Terrasse vor dem Schmuckmuseum leuchten ein japanischer Pagodenbaum und ein amerikanischer Geweihbaum, beide wurden 2004 während der Generalsanierung dieser Gartenanlage gepflanzt. Neben den grazilen, exotischen Bäumen ragt ein Büschel Chinaschilf als Ziergras auf einer Mittelinsel in die Höhe. Eine enorme Pflanzenpracht lässt sich hier noch bewundern: Da wächst Lavendel neben Sonnenröschen; Gamander, Elfenblumen und Brandkraut harmonieren mit Ziergräsern und Bambus. Dauerbepflanzung und Wechselflor sorgen für ständigen Augenschmaus. Nahezu jeden Monat blüht es von Frühling bis Spätherbst, und noch im Oktober bezaubern Japan-Anemonen mit ihren zart-zierlichen, weißen Blüten. Die Zwergmispel ragt fröhlich als Flächendecker über die Fliesen. Auf der Rückseite des Schmuckmuseums bieten die großen chinesischen Blauglockenbäume vor allem im Frühjahr einen spektakulären Anblick mit ihren hellvioletten, großen Blüten. Aber auch eine Magnolie oder der persische Eisenholzbaum verzaubern die Betrachter.

»Diese bunte Mischung wurde von Gärtnern weltweit zusammengetragen. Pflanzen dienen hier ganz stark als Gestaltungselement, und das macht auch das Flair aus«, sagt Kanno. »Pflanzenkrankheiten und Vandalismus müssen wir leider hinnehmen und entsprechend reagieren. Wir hoffen, dass die Menschen sich bewusster gegenüber der Natur verhalten und ihre Verantwortung auch bei uns in den Parkanlagen wahrnehmen«, appelliert der Landschaftsplaner an die Nutzer der Grünflächen. Was wären unsere Städte schließlich ohne kräftige, gesunde Bäume und Vegetation?

Im Schmuckmuseum ist noch bis Februar die Ausstellung »Erhobenen Hauptes – Kopfschmuck aus aller Welt« zu sehen.

Weitere Informationen unter www.schmuckmuseum.de.

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