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Nutzgehölze

Wildobst für den Garten - die besten Sorten

Felsenbirne, Kornelkirsche, Holunder und Eberesche sind nur einige Wildobstarten, deren Anbau sich im Garten lohnt. Von diesen Wildobstarten gibt es Sorten, die besonders große Früchte entwickeln.

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Von der Kornelkirsche gibt es großfrüchtige Sorten, die verwertet werden können. 
Von der Kornelkirsche gibt es großfrüchtige Sorten, die verwertet werden können.  Martin Staffler
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Viele in der Natur wild vorkommenden Beerenfrüchte erleben in den letzten Jahren eine Renaissance und finden ihren Weg in unsere Gärten zurück. Auch aus anderen Ländern und Kontinenten kommen immer wieder neue, interessante Arten in den Handel, deren Anbau im Kleingarten sich lohnt. Der meist strauchige oder sogar niedrige, buschige Wuchs macht diese Arten zu idealen Pflanzen für kleinere Gärten.

Zu den Arten, die direkt vom Strauch geerntet und verzehrt werden können, gehören Felsenbirne, Maulbeere, Apfelbeere, die Japanische Weinbeere, Maibeere und die Allackerbeere. Im Gegensatz dazu müssen die Früchte von Kornelkirsche, Eberesche, Sanddorn und Holunder erst verarbeitet werden, Schlehen und Mispeln sind erst nach einem Frost, wenn Säure und Gerbstoffe reduziert werden, genießbar.

Einheimische und exotische Wildobstarten sind jedoch nicht nur eine Bereicherung unseres Speiseplans, sie sind auch für viele Insektenarten wie Bienen, Hummeln und Wildbienen wichtige Nektar- und Pollenlieferanten und bieten Vögeln und anderen Wildtieren Nahrung und Nistmöglichkeiten – so schlägt man mit dem Anbau dieser Gehölze gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Apfelbeere

Ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet, gelangten die ersten Exemplare der Schwarzfrüchtigen Apfelbeere (Aronia melanocarpa ) um 1900 nach Europa. Die Pflanze wächst locker buschig und kann durchaus eine Höhe von 2 m erreichen. Ideal ist ein Standort mit kalkarmen Boden. Wo Heidelbeeren und Rhododendren gedeihen, fühlt sich auch die Apfelbeere wohl. Sie ist eine vielseitige Bereicherung im Garten: Im Mai erscheinen die attraktiven weißen Blütendolden, die Beeren ähneln denen von Ebereschen (Vogelbeeren) und sind blauschwarz. Sie haben einen herb-süßlichen Geschmack und eignen sich besser zum Verarbeiten, obwohl sie auch roh genießbar sind. Nach der Ernte zeigt sie sich dann noch einmal in voller Pracht, wenn sich das Laub leuchtend weinrot bis dunkelrot färbt. Empfehlenswerte Sorten sind unter anderem ‘Nero’, ‘Viking’ und ‘Hugin’.

Ebereschen

Die Eberesche (Sorbus aucuparia) ist vielerorts auch als Vogelbeere bekannt und hat als heimischer Großstrauch oder Kleinbaum einen besonders hohen ökologischen Wert. Sie hat gefiederte Blätter, weiße Blütendolden im Mai/Juni, dieInsekten anziehen, und trägt ab EndeAugust orangerote Früchte, die ab Oktober geerntet werden können. Der Standort sollte nicht zu trocken sein – was angesichts des Klimawandels heute nicht mehr überall gewährleistet werden kann. Da der Wuchs recht locker ist, muss die Eberesche nicht geschnitten werden, kann aber auch aufgeastet werden, wenn es die Gestaltung verlangt. Die Früchte schmecken säuerlich und herb und werden zu Marmelade, Kompott oder Gelee, aber auch für Likör verwendet. Für den Garten eignet sich die Edel-Eberesche ‘Edulis’ am besten, da sie größere, weniger saure Früchte trägt.

Felsenbirne

Der deutsche Name dieses attraktiven Strauchs ist etwas irreführend, denn Felsenbirnen (Amelanchier spp.) wachsenweder im Gebirge noch sind sie näher mit Birnen verwandt. Die Gemeine Felsenbirne (A. ovalis) und die Kupfer-Felsenbirne(A. lamarckii) kommen in Europa beziehungsweise im Osten Nordamerikas vor und sind wegen ihrer attraktiven Blüten, mit malerischem Wuchs und feurig-orangefarbener Herbstfärbung beliebte Gartenpflanzen. Felsenbirnen wachsen auch auf trockeneren Böden gut. Die purpurblauen bis fast schwarzen Früchte schmecken auch roh angenehm herb-süß, sie lassen sich aber auch gut verwerten. Da sie bei Vögeln beliebt sind, müssen sie rechtzeitig geerntet werden.Für den Garten gibt es besonders aromatische Sorten und Auslesen, die zudem noch attraktivere Blüten haben als die Wildarten. Dazu gehört die Großfrüchtige Felsenbirne ‘Prince William’ mit sehr großen Blüten und Früchten. Die Sorten der Kanadischen Blaubeere Amelanchier alnifolia wie ‘Martin’, ‘Sleyt’ und ‘Smoky’ habe­n besonders süße Früchte. Sie werden auch als „Saskatoon Berry“ angeboten.

Schwarzer Holunder

Holunder, Holler, Holderbusch – der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist weit verbreitet und eine alte Heil-, Nutz- und Kulturpflanze. Die Blüten können in Teig als Hollerküchle ausgebacken werden und die Früchte zu Saft, Likör und Gelee verarbeitet werden. Die Früchte enthalten das giftige Glykosid Sambunigrin, das durch Erhitzen zerstört wird. Daher dürfen die Beeren nicht roh verzehrt werden.Holunder ist ein anspruchsloses Wildgehölz, das besonders gut auf nährstoffreichen, nicht zu trockenen Böden wächst. Für den Anbau eignen sich Auslesen wie ‘Haschberg’ mit großen Dolden und Beeren. Wer es exotischer mag, kann auch die weißfrüchtige Sorte ‘Alba’ oder die schlitzblättrige ‘Black Lace’ mit purpurroten Blättern und rosa Blütendolden ausprobieren.

Kornelkirsche

Auch die heimische Kornelkirsche (Cornus mas) ist besonders wertvoll, da ihre gelben Blüten, die noch vor dem Laub erscheinen, für Bienen, Hummeln und Co. die erste Nahrung im Frühling darstellen. Ein idealer Ersatz für die ökologisch betrachtet wertlosen, da pollen- und nektarfreien For­sythien. Kornelkirschen wachsen auf kalkhaltigen Standorten, die nicht zu trocken sind, am besten. Ab Mitte August erscheinen hellrote Früchte mit einem kleinen Stein. Sie werden nach und nach geerntet und können zu Gelees, Marmeladen und Likör verarbeitet werden. Vollreife, dunkelrote Früchte können auch roh verzehrt werden, sie schmecken aber recht herb und säuerlich – wofür der hohe Vitamin-C-Gehalt mitverantwortlich ist. Für den Garten gibt es etliche Auslesen und Sorten, die kleiner bleiben als die Wildart und größere Früchte tragen, wie etwa ­‘Jolico’, ‘Kasanlaker’ und die großfrüchtige ‘Schönbrunner Gourmet Dirndl’.

Zum Artikel in Gp 7/2021 hier!

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