Rätsel
In der Wüste verwüstet
„Man muss den Baum sehen, um an seine Existenz zu glauben“, schrieb der in Französisch-Westafrika stationierte Kommandant Michel Lesourd. Am 21. Mai 1939 um 14.30Uhr hatte sein Konvoi den Baum der Ténéré erreicht. „Wie kann er trotz der vielen Kamele noch am Leben sein, die den Boden um ihn herum zertrampeln? Wie kommt es, dass kein Kamel seine Blätter und Knospen frisst? Warum schneiden die vielen Tuareg, die hier mit ihren Salzkarawanen vorüberkommen, nicht seine Zweige ab, um Feuer für ihren Tee zu machen?“ Die einzige Antwort auf all die Fragen lautete, dass die Tuareg den Baum als Tabu betrachteten. Kein Nomade hätte es gewagt, ihn zu berühren.
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Über drei Jahrhunderte war die Schirmakazie ein wichtiger Orientierungspunkt für die großen Salzkarawanen der Tuareg, die das Steinsalz aus Mali auf ihren Dromedaren durch die Sahara ans Mittelmeer transportierten. Als einziger Baum in einem Umkreis von 400 Kilometern aus sandigem Nichts trotzte er Sonne und Dürre. Die Ténéré, die Sandwüste im Norden Nigers, ist eine Wüste innerhalb der Wüste. Man nennt sie auch Wüste der Wüsten und sie gilt als einer der lebensfeindlichsten Orte auf unserem Globus. Mit nicht selten über 50°C sengender Hitze und durchschnittlich nur 10 bis 15 Millimeter Regen pro Jahr gehört sie zu den trockensten und trostlosesten Gegenden der Welt. Vermutlich war diese Acacia tortilis die letzte Überlebende einer...
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