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Auch im eigenen Garten

Klimaanpassung und Wassermanagement

Was können Garten- und Hausbesitzer tun, um auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren? Die Maßnahmen reichen von Entsiegelung, Dachbegrünung, insektenfreundlicher Pflanzenauswahl bis hin zu optimierter Regenwassernutzung.

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  Zur Anpassung an den Klimawandel ist ein optimiertes Wassermanagement im bebauten Raum von Nöten. Regenwasserspeicherung und -nutzung statt Kanalisation ist das Gebot der Stunde, um Regenwasser beispielsweise für die Bewässerung des öffentlichen und privaten Grüns nutzen zu können.
Zur Anpassung an den Klimawandel ist ein optimiertes Wassermanagement im bebauten Raum von Nöten. Regenwasserspeicherung und -nutzung statt Kanalisation ist das Gebot der Stunde, um Regenwasser beispielsweise für die Bewässerung des öffentlichen und privaten Grüns nutzen zu können.  VGL NRW/GPP
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Die im Juni 2021 vom Umweltbundesamt herausgegebene „Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 für Deutschland" spricht eine deutliche Sprache: Auf der Ebene der Klimawirkungen wird eine deutliche Zunahme der Klimarisiken bis zum Ende des Jahrhunderts erwartet.  Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Deutschland ist seit 1881 bereits um 1,6 Grad gestiegen - stärker als weltweit, so meldet der DWD. Die Folgen sind: Die Zahl der Hitzetage hat sich schon fast verdreifacht, Tropennächte, Dürrezeiten, aber auch Starkregenereignisse nehmen zu.

„Für die Stadtklimatisierung ist insbesondere auch Wasser enorm wichtig", sagt Markus Theß, Präsidiumsmitglied im Verband Garten, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen (VGL NRW). „Wir müssen Lösungen finden, um Zeiten mit zu wenig und Zeiten mit zu viel Wasser besser zu managen." Maßnahmen auf kommunaler Ebene beträfen - je nach lokaler Situation - die Kanalisation, die Oberflächengestaltung, die Bauleitplanung und nicht zuletzt die optimierte Regenwassernutzung im öffentlichen Raum und im eigenen Garten.

Resilienz steigern

In Fachkreisen besteht Einigkeit, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, um unsere bebauten Räume auf die veränderte Klimasituation anzupassen und das bedeutet ganz konkret in den Städten, aber auch im ländlichen Raum und in Gewerbegebieten das Modell der "Schwammstadt" anzustreben: Ziel ist es, anfallendes Regenwasser in Städten lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. So bereiten Städte sich zukunftsorientiert auf Dürrezeiten vor und beugen Schäden infolge von Starkregenereignissen vor.

Kurzgefasst: Umso grüner die Stadt wird - nicht nur durch Parks, sondern auch durch Dach-, Fassaden- und Hofbegrünung - desto besser können Extremniederschläge abgefedert werden. Theß spricht von der "grün-blauen Infrastruktur", die von enormer Bedeutung sei. Es gehe dabei nicht nur um die Vermeidung von materiellen Schäden an Gebäuden, Straßen, Grundstücken etc., sondern auch um die Gesundheitsvorsorge für die Bevölkerung.

Wassersensibel in die Zukunft

Theß: "Es ist offensichtlich, dass wir zur Anpassung an den Klimawandel ein optimiertes Wassermanagement im bebauten Raum brauchen. Regenwasserspeicherung und -nutzung statt Kanalisation ist das Gebot der Stunde." So lasse sich ein großer Teil des Trinkwasserverbrauchs einsparen und durch kostenloses Regenwasser ersetzen, beispielsweise für die Bewässerung des öffentlichen Grüns der Städte, aber auch für private Gärten. Es sei angebracht, Regenzeiten zu nutzen und sich für den Sommer einen Wasservorrat anzulegen, beispielsweise in einem Gartenteich oder einer Zisterne, so Theß. Und vor allem sei es wichtig, in Zukunft weniger Flächen zu versiegeln, sondern sie wasseraufnahmefähig zu gestalten, damit natürliche Verdunstung möglich ist. „Jeder Quadratmeter Grün, in privaten und öffentlichen Gärten, Dach- und Fassadenbegrünung eingeschlossen, trägt zur Verbesserung des kommunalen Wassermanagements bei und bewährt sich als wertvolles Instrument der Stadtklimatologie."

Mehr Informationen unter www.galabau-nrw.de.

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