Immer noch eine Gefahr
Sie sind so bekannt, dass sie selbst einen internationalen Aktionstag haben: die Ambrosien. Vor den ursprünglich aus Nordamerika kommenden Pflanzen warnen sogar Umweltbundesamt (UBA) und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID).
- Veröffentlicht am

Allergikerpflanze Ambrosia
In Europa kommen drei Ambrosia-Arten vor: die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), das Dreilappige Traubenkraut (Ambrosia trifida) und das Ausdauernde Traubenkraut (Ambrosia psilostachya). Die Beifuß-Ambrosie hat eine extrem lange Keimfähigkeit und blüht vom Juli bis in den Oktober oder November, was die Pollensaison in den „befallenen“ Gebieten um einiges verlängert. Die von Ambrosien ausgelösten allergischen Reaktionen sind besonders stark; denn die Pollen verursachen schwere Heuschnupfenanfälle bis hin zu allergischem Asthma. Das Allergiepotenzial ist fünfmal höher als das der Gräserpollen. Auch der Hautkontakt mit dem Blütenstand sollte unbedingt vermieden werden. In Deutschland wurde in den letzten Jahren eine starke Zunahme von Ambrosiapollen in der Luft festgestellt. Auch in der Agrarwirtschaft richtet Sie Schäden an, die sich im Milliarden-Euro-Bereich befinden.
Die Verbreitung der Ambrosia-Pflanzen erfolgt beispielsweise durch Lkws, in deren Reifenprofilen sich die Samen festgesetzt haben und die so zu andere Regionen transportiert werden. Auch über unzureichend kontrolliertes Tauben-, Hühner- und Vogelfutter gelangt die Ambrosia in unsere Regionen. Die Samen der Beifuß-Ambrosie findet man häufig in billigem Futter, bei dem die Zutaten nicht aus ambrosiafreien Gebieten stammen oder welches nicht sorgfältig geprüft und gereinigt wurde.
Was können Sie gegen die Verbreitung tun?
Achten Sie beim Vogelfutterkauf darauf, dass die Zutaten im Vogelfutter aus ambrosiafreien Gebieten stammen und gründlich geprüft sowie gereinigt wurden. In einigen Fällen ist dies auf der Verpackung oder in der Beschreibung deutlich vermerkt. In diesen Fällen werden große Körner, wie Sonnenblumenkerne, gezielten Reinigungsverfahren unterzogen, um die Verbreitung der Ambrosia-Saat zu verhindern.
Ich habe Pflanzen der Beifuß-Ambrosie gefunden – was soll ich tun?
Übrigens ist es möglich, dass Sie trotz aller Vorsicht Ambrosia in Ihrem Garten entdecken. Dies liegt dann nicht unbedingt an Ihnen selbst, sondern die Pflanzensamen können von Vögel von einem anderen Ort/ einer anderen Futterstelle her eingeschleppt werden.
Auf www.ambrosiainfo.de finden Sie Informationen, die Ihnen helfen, Ambrosia zu erkennen. Sollten Sie Ambrosia in Ihrem Garten oder in öffentlichen Anlagen, wie Äckern, Parks oder Strassenstreifen, entdeckt haben, sollten Sie den Fund unter watson.jki.bund.de/ melden und die Pflanzen, insofern es ein geringer Bestand ist, vorsichtig entfernen. Bitte beachten Sie hierbei dringend:
- Um die Samen- und Pollenbildung zu verhindern, sollte Ambrosia vor ihrer Blütezeit entfernt werden
- Die Pflanze sollte mit den Wurzeln entfernt werden. Abschneiden ist hier nicht ausreichend.
- Tragen Sie bei der Entfernung Handschuhe, körperbedeckende Kleidung und idealerweise eine
- Feinstaubmaske. Allergiker sollten die Pflanzen nicht selbst entfernen!
- Entsorgen Sie die Ambrosia in einem Plastikbeutel im Restmüll, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.
- Kontrollieren Sie den Standort regelmäßig, um einen eventuellen Wiederbefall frühzeitig zu erkennen.
Sollten Sie mehrere Pflanzen, beispielsweise über 20 Stück auffinden, geben Sie dies bitte an die zuständige regionale Behörde weiter. Gegebenenfalls ist hier auch eigenes Handeln nötig, dabei sollten dieselben Punkte wie oben beachtet werden. Weitere Tipps finden Sie auch hier
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.